Früher stand in der Nähe des Hauses Antlas, Grünsbach 5, ein Holzkreuz mit einem eisernen Corpus. Es lag an einem Fahrweg im Kirchenwald. Dieses Kreuz erinnerte an ein grausames Geschehen aus dem Jahre 1864.
1864 fand der Bauer von Roseneck namens Ziegelwanger den Bauern vom Schadenhof (Grünau 16) Michael Krug erschlagen am Weg liegen. Der Roseneckbauer wurde zuerst verdächtigt, doch im Rahmen der Recherchen fand man beim Landsiedlbauern (Landsiedl, Koller, Grünsbach 4, besteht seit vielen Jahren nicht mehr) eine blutige Hacke. Der Landsiedler beteuerte seine Unschuld, das Blut stamme vom Schweineschlachten. (Der Landsiedler war übrigens auch als Wilderer bekannt.) Trotz seiner Beteuerungen wurde er verurteilt und eingesperrt. Sein kleines Anwesen verschuldete und ging nach seinem Tod zu Grunde.
Erst als die Frau des erschlagenen Michael Krug auf dem Sterbebett lag, kam die grausige Wahrheit ans Licht. Sie berichtete, dass ihre drei Söhne den ungeliebten Stiefvater erschlagen, auf einen Ochsenkarren geladen und in den Wald geführt hatten, um einen Raubmord vorzutäuschen.
Der Landsiedler ging frei, war aber bereits schwer krank und starb bald darauf.
Fromme Leute errichteten daraufhin das Kreuz im Kirchenwald.
Das Kreuz im Kirchenwald verfiel immer mehr, der Fahrweg wurde kaum mehr benützt, deshalb
errichtete SR Franz Heuer (Grünsbach 60) im Jahre 1987 ein neues Kreuz. Er stellte es aber an einen neuen Standort. So finden wir es heute an der rechten Seite der Straße, die zu den Häusern Hammerschmid (Grünsbach 3, Antlas) und Wielander (Grünsbach 2, Klein Aggschuss) führt.
Der Corpus ist jener vom Kreuz im Kirchenwald. Zwei Hinterglasbilder zeigen den hl. Franziskus und den hl. Florian. Auf einer Tafel steht:
„Im Jahre 1864 wurde
in unmittelbarer Nähe
Michael Krug
(Schadenhof)
erschlagen aufgefunden.“