Zu Besuch im Bahnhofsmuseum: Die Bestätigung von Frau Iwanitzky

Nach dem Ende des 2. Weltkrieges war die Zeit sehr unsicher. Russische Besatzungssoldaten waren manchmal unberechenbar. In Hofstetten lebte auch Frau Iwanitzky. Sie war eine Ukrainerin und eigentlich als Kriegsgefangene gebracht worden. Sie half den Leuten, wo sie nur konnte. Da sie natürlich Russisch sprach, konnte sie sic2252_Weltkrieg2_BestaetigungIwanitzky1945h mit den Besatzungssoldaten gut unterhalten. Für den damals 23 jährigen Karl Mayer (den späteren Raika-Direktor) schrieb sie diese Legitimation. Der junge Karl Mayer wäre als ehem. Wehrmachtsangehöriger sehr gefährdet gewesen. Karl Mayer hatte sich kurz vor Kriegsende von seiner Einheit entfernt und war nach Hofstetten zurückgekommen. Die letzten Kriegstage hatte er (untergetaucht) in Hofstetten verbracht. Hinter einem Vorhang hatte er auch vom Fenster der elterlichen Wohnung den vorbeimarschierenden russischen Soldaten zugeschaut. Frau Iwanitzky, deren Vorname unbekannt ist, hatte die Legitimation (die auch Bürgermeister Hermann Chatt unterschrieben hat) ins Russische übertragen. So überlebte Karl Mayer die ersten Wochen nach der Befreiung. Einige Monate später wurde Frau Iwanitzky von russischen Soldaten abgeholt und „heim“ nach Russland gebracht. Man hat nie wieder etwas gehört von ihr.

Die Heimatforschung hat ein sehr großes Archiv von Fotos und Dokumenten zur Geschichte von Hofstetten-Grünau.