Zu Besuch im Bahnhofsmuseum: Die „Beißerin“

Bei der letzten Ausstellung auf der Schallaburg gab es einen Raum voll mit Zangen. Sie sind ein fast unerschöpfliches Thema. Das Wort Zange kommt vom althochdeutschen Wort zanga: ‚Zange‘, ‚Beißerin‘.

Zangen sind sehr flexible Helfer für die Werkstatt. Es gibt Zangen in vielen Formen und Ausführungen, ihre Funktionalität beruht auf dem zweiseitigen Hebelprinzip. DieseDSC09079s Prinzip ermöglicht es, eine geringere Kraft (z. B. die Handkraft an den Schenkeln der Zange) in eine größere Kraft umzuwandeln. Diese wird dann bei Zangen in den Greifbacken oder in der Schneide wirksam.

Zangen werden unterteilt nach ihrem Wirkungsgebiet (Haushalt, Medizin, Handwerk, Industrie, …). Es gibt medizinische Zangen für Arzt und Zahnarzt, Beißzangen, Abisolierzangen, Elektronikzangen, Flachrundzangen, Flachzangen, Greifzangen, Gripzangen, Hafenzangen, Kabelschneider, Kneifzangen, Kombizangen, Lochzangen, Mittenschneider, Monierzangen, Rohrzangen, Rundzangen, Zuckerzange, Schneckenzange, Hummerzange, … (vgl. wikipedia, lagerhaus).

Unsere Zange ist eine Eiszange. Gefunden wurde sie im Haus Grünau 1, Hausname „Haarhäusl“ (heute Moser, Pfarrstraße, mehr über das Haus finden sie im neuen Häuser und Höfebuch).

Mit solchen Zangen wurden schwere Natureisblöcke verladen.Das Eis wurde im Winter in Teichen und Flüssen gewonnen und in Stangen geschnitten. Gelagert wurden die Eisblöcke dann in kalten Steinkellern. Gebraucht wurden sie im Sommer vor allem von Gasthäusern und Fleischern zur Kühlung von Ware.

Diese Zangen wurden entweder händisch verwendet oder mit einem Flaschenzug verbunden und an einen Ladekran gehängt. Beim Hochziehen der Last schließt sich die Zange und der Eisblock wird sicher gefasst.